Oooops? I did it again. (Teil 1)

Nachdem ich hier knapp ein Jahr fast nichts veröffentlicht habe (ich versuche Besserung), kann ich jetzt gleich mit meiner zweiten Auflage des UTFS-Speedtrails in der Fränkischen Schweiz weitermachen.

Weil mir im letzten Jahr beim Ultratrail Fränkische Schweiz (UTFS) 2024 die kürzere Speedtrail-Runde als Vorbereitung zu meiner Teilnahme am Mittenwald-Trail des Zugspitztrails in Garmisch trotz Mistwetter viel Spaß gemacht hat, habe ich mich auch für 2025 wieder für die kurze „schnelle“ Runde angemeldet – immerhin bin ich auch in diesem Jahr wieder für den Mittenwald-Trail beim ZUT gemeldet.

Ich hatte mal ganz kurz mit der 66km Langdistanz geliebäugelt, aber erstens hätte ich dann nicht beim ZUT im Juni starten können und zweitens wurde jeder Gedanke in diese Richtung von der Gemahlin mit einem rigorosen „Spinnst du! Nix da, dann trainierst du ja so viel, dass ich dich gar nicht mehr zu Gesicht bekomme. Und denk einmal an dein Alter!“ blockiert. Gut, mit dem ersten Argument hat sie durchaus Recht, aber das zweite kränkt dann schon ein bisschen die männliche Eitelkeit…. ;-). Somit hieß es also für 2025 „same procedure as last year“.

Jens steht vor einem großen UTFS-Banner und zeigt darauf.

Allerdings war schon die Anmeldung eine Herausforderung an sich. Die Online-Anmeldung wurde vom Veranstalter in der Nacht vom 02.10. auf den 03.10. um Mitternacht freigeschaltet und der Run auf die Startplätze beim Speedtrail war so heftig, dass das System keine Bestätigung mehr abschicken konnte und der Lauf um 00:20 Uhr bereits ausgebucht war – beim 66km langen UTFS dauerte es ein paar Stunden länger.

Aber ich hatte wohl Glück, meine Anmeldung kam durch und am folgenden Morgen hatte ich die Bestätigungs-E-Mail im Posteingang: Ich würde am 26. April 2025 wieder die 33km Runde des Speedtrails in der schönen Fränkischen Schweiz laufen.

UTFS als Deutsche Meisterschaft

Es versprach außerdem ein interessantes Event werden, wurde der 66km lange Trail dieses Jahr doch immerhin als Deutsche Meisterschaft ausgetragen. Nun haben solche nationalen Meisterschaften in der Trailrunning-Szene noch nicht den hohen Stellenwert wie in anderen Lauf-Disziplinen, aber dass man bei der DUV den Veranstaltern bereits bei der vierten Veranstaltung zutraute, eine solche Meisterschaft sauber abzuwickeln, adelt Johannes Hendel und sein Team dann schon etwas.

Und ich hatte mir auch Ziele gesetzt. Ich wollte auf jeden Fall eine bessere Zeit laufen als bei meiner Premiere und wenn bei den Stunden eine „4“ stünde, würde ich die Schampuskorken knallen lassen. Spoiler vorab: Beide Ziele habe ich leider nicht erreicht. Aber dazu gleich mehr….

Geplantes Training

Ich habe mir dann diesmal einen etwas konkreteren Trainingsplan zusammengestellt, wobei ich natürlich vor allem auf den Mittenwald-Trail beim ZUT Mitte Juni hin trainiere. Aber nachdem es letztes Jahr vor allem darum ging die Strecke(n) zu finishen, sind die gesteckten Ziele diesmal etwas konkreter. Ich habe versucht, einen Trainingsplan zu entwickeln, der eine gute Mischung aus Ausdauertraining und Tenpotraining bildete und durch laufspezifische Kraftübungen für Bein-und Armarbeit ergänzt wurde.

Vorspiel

Und so fanden sich die Gemahlin und meine Wenigkeit am Vorabend des 26.04. in der Stadthalle in Ebermannstadt ein, um die Startnummer abzuholen, Pasta zu futtern, das Racebriefing anzuhören und motivierende Atmosphäre zu genießen.

Der Speedtrail

Am nächsten Tag stand ich dann etwas nervös alleine an der Startlinie am Marktplatz in Ebermannstadt, wo pünktlich um 12:00 Uhr der Startschuss zum Speedtrail fiel (High-Noon sozusagen). Die Läufer der 66 km Runde waren schon in aller Hergotts Früh so um 7:00 losgelaufen. Deshalb konnte ich mich morgens Zuhause beim Frühstück auch mit der Premiere des Livestreams ein bisschen motivieren. Dieses Jahr hatte wir im Gegensatz zu meiner Premiere auch Sonnenschein, ideale Lauftemperatur um die 18 Grad und die Regentage der Woche davor hatten die Trails glücklicherweise kaum aufgeweicht. Eine Schlammschlacht wie 2025 war also nicht zu erwarten.

Komischerweise wollten sich bei mir das Lampenfieber und die Nervosität, die ich am Start immer habe, diesmal nicht so schnell legen, wie ich es gewohnt war. Erst am Ende des ersten langen Anstiegs fand ich mich dann einigermaßen ins Rennen und die knappen 15 Kilometer bis zur Verpflegungsstation in Trainmeusel liefen auch dieses Jahr dann wieder locker und flott. Das ist der Teil des Speedtrails, der sich recht angenehm laufen lässt. Schwierig wird es dann nach der ersten Verpflegungsstation in Trainmeusel, genauer gesagt, wenn dann von Muggendorf nach Streitberg die heftigeren Anstiege und technisch herausfordernden Downhills auf die Läufer warten und Downhills sind leider immer noch so gar nicht meine Sache…. Und dann hatten wir kurz vor Streitberg und der zweiten Verpflegung, vor der Muschelquelle, noch einen ziemlich heftigen Anstieg, der letztes Jahr wegen Waldarbeiten o.ä gesperrt war.

Letztendlich standen dann im Ziel 05:38:34 auf der Uhr und somit ein ähnliches Ergebnis wie letztes Jahr. Ich hatte eigentlich eine halbe Stunde besser geplant und mich dieses Mal auch währenddessen erheblich besser gefühlt – aber so kann einen das Gefühl täuschen. Also muss ich nächstes Jahr dann nochmal ran! 😉

Und an meiner Fanbase kann es nicht gelegen haben, die haben zumindest beim Einlauf nach Ebermannstadt kräftig gejubelt…. Und die Gemahlin hat mich ins Ziel geleitet. Gefilmt hat das der Schwiegerneffe (da muss er noch üben), der sich gerade auch mit dem Einstieg in den Laufsport und ins Trailrunning beschäftigt

Fazit

Ich möchte den Veranstaltern an dieser Stelle wieder ein ganz dickes Lob aussprechen. Ihr habt auch dieses Jahr tolle Arbeit geleistet und ein schönes Rennevent auf die Beine gestellt. Und den Sponsoren, vor allem Hautsponsor Lowa, ebenfalls ein großes Dankeschön. Übrigens liebe Lowa-Entwickler, wie wäre es mit einem Schuh mit großer Zehenbox und 0-4mm Sprengung? Dann würde ich es auch gerne mal mit einem eurer Schuhe probieren… 😉

Siegerehrung Deutsche Meisterschaft, Tribüne.

Die Sieger und Platzierungen bis Platz 6 (Mädels und Jungs) der Deutschen Meisterschaft.

Auf jeden Fall steht fest: Sollte es mir dieses Jahr gelingen auch einen Startplatz für 2026 zu ergattern, werde ich einen dritten Versuch auf dem kurzen Speedtrail starten!

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